"Wiederbelebung zum Mitmachen" - Bad Mergentheim macht Bürger fit für den Ernstfall
„Wiederbelebung zum Mitmachen“ – Rotes Kreuz und DOG-Schulsanitätsdienst trainieren bei einer öffentlichen Aktion mit Mergentheimer Bürgern.
Bad Mergentheim. Schon fast traditionell mit starker Unterstützung des Schulsanitätsdienstes am DOG, letzterer heuer erstmals unter der Leitung von Simone Schermutzki, konnte die DRK-Bereitschaft Bad Mergentheim am vergangenen Samstag wieder eine Aktion im Rahmen der bundesweiten Initiative „Ein Leben Retten – 100 pro Reanimation“ auf dem Marktplatz Bad Mergentheim anbieten.
Bei strahlendem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen zeigte sich der Marktplatz gut belebt und viele Bürger konnten durch die motivierte Aufklärungsarbeit der ausgeschwärmten Schulsanitätertrupps zu einer Stippvisite für die Auffrischung ihrer Reanimationskenntnisse motiviert werden.
Das gemeinsame Üben mit Möglichkeiten zur Korrektur von Fehlern und Überwindung von Ängsten erfolgte einmal mehr mit den Schulsanitätern, Kräften der DRK-Bereitschaft und einem Notfallmediziner. Sicher und überzeugend konnten auch die jüngeren Schüler und Schülerinnen so auch selbstzweifelnden Erwachsenen nochmals etwas mehr Sicherheit in Fragen „Herz-Lungen-Wiederbelebung“ vermitteln. Erstaunlich viele Jugendliche und auch schon die ganz Kleinen ließen sich auf die Aktion ein. „Junge schulen Junge“ entpuppte sich erneut als sinnvolles Konzept, war doch gerade das eine oder andere Elternteil erstaunt über das Interesse der Sprösslinge an dem Thema.
Gerade mal sechs Lenze zählte das jüngste Kind, das sich mutig auf eine Kurzschulung einließ – nicht ohne Erfolg, ist dabei anzumerken.
Mit zwei Reanimationsstationen für Erwachsene und einer Jugend- und Kinderstation (spezielle Puppen, die eine kindliche Anatomie besser simulieren) konnten so unzählige Passanten in Laienmaßnahmen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung geschult werden. Wie schon in den vergangenen Jahren präsentierte sich als größte Hemmschwelle in Diskussionen die große Angst, etwas falsch machen zu können oder gar einen Schaden anzurichten. Die Erläuterung der extrem schlechten Prognose der Hilfsbedürftigen bei auch nur kurzzeitig verzögertem Beginn der Reanimationsmaßnahmen konnte aber bei vielen BürgerInnen Ängste und Zweifel beseitigen: mit jeder Minute schwindet die Überlebenswahrscheinlichkeit um zeh Prozent.
Abschließend ist auch der siebte Aktionstag am Ende der diesjährigen „Woche der Wiederbelebung“ von den Organisatoren als sehr erfolgreich zu dokumentieren: Berührungsängste konnten abgebaut, Zweifel am eigenen Können widerlegt und schließlich die Bereitschaft zur Durchführung von Ersthelfermaßnahmen nachhaltig gefördert werden. ck