Einsatzkräfte im Main-Tauber-Kreis durch hohe Zahl an Corona-Patienten belastet
Weihnachten steht vor der Türe, aber nicht alle können frei machen und sich allein um die Familie, das Essen und die Bescherung kümmern. Der DRK-Rettungsdienst Bad Mergentheim und die Integrierte Leitstelle Main-Tauber sind rund um die Uhr besetzt und im Einsatz, ähnlich wie die Polizei sowie Ärzte und Pflegekräfte im Caritas-Krankenhaus.
Bad Mergentheim. Weihnachten steht vor der Türe, aber nicht alle können frei machen und sich allein um die Familie, das Essen und die Bescherung kümmern. Der DRK-Rettungsdienst Bad Mergentheim und die Integrierte Leitstelle Main-Tauber sind rund um die Uhr besetzt und im Einsatz, ähnlich wie die Polizei sowie Ärzte und Pflegekräfte im Caritas-Krankenhaus.
Nun macht die bevorstehende Corona-Omikron-Welle die Arbeit nicht gerade leichter und so hoffen die „Helfer in der Not“, dass sich die Bevölkerung vorsichtig verhält und ihren Teil dazu beiträgt, der Überlastung des Gesundheitswesens in unserer Region entgegenzuwirken.
Seit 1997 ist Armin Jenke fester Bestandteil der Rettungsleitstelle, die unter anderem die 112-Notrufe für Feuerwehr und Rettungsdienst entgegennimmt. Er hat schon viele Weihnachten Dienst geschoben und blickt aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit mehr Gelassenheit als manch anderer auf die anstehenden Feiertage.
Das Team stehe zusammen und sei krisenerprobt. Man werde auch dieses Fest meistern, ist er überzeugt.
Viel los
Gerade ist viel los – aufgrund von Corona. Immer mehr Patienten sind zu versorgen und Krankentransporte zu organisieren. „Auch an Weihnachten ist wohl keine Ruhe zu erwarten, die Pandemie beschäftigt uns weiter“, sagt Jenke und erinnert sich, dass zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 die Angst bei allen vor Ansteckung und Folgen einer Erkrankung sehr groß war, über den Sommer flachte alles ab und erst im vergangenen Herbst/Winter gingen die Einsatzzahlen wieder nach oben.
Auch diesen Sommer sei es ruhiger gewesen, doch seit einigen Wochen nehme das Geschehen spürbar zu und alle Einsatzkräfte seien stark gefordert, so Jenke, der sehr hofft, dass die angekündigte „fünfte Welle“ ausgebremst werden kann.
Seine Kollegin Leonie Frieß ist seit fast drei Jahren im DRK-Rettungsdienst tätig und kennt auch noch die Zeiten vor Corona: „Damals dachten wir schon, unser Job ist sehr anstrengend – und heute ist er es erst richtig. Die Corona-Krise macht alles komplizierter.“ Schon seit einiger Zeit gibt es viel mehr Corona-Patiententransporte zu bewältigen und Frieß muss dafür mit ihren Kollegen in Vollschutzkleidung schlüpfen. Danach müssen die Einsatzfahrzeuge aufwendig desinfiziert werden. Das alles kostet Zeit und Nerven. Über die Feiertage ist sie in der Nachtschicht eingeteilt und lässt diesen Dienst in der leisen Vorahnung auf wenig Besinnlichkeit nun auf sich zukommen.
Genauso hält es auch ihr Teamkollege Matthias Ries, der seit 27 Jahren im Rettungsdienst arbeitet und schon viele Weihnachtsdienste absolviert hat. Er meint: „Früher war es ruhiger und gemütlicher.“ Den Mehraufwand durch Corona, vor allem durch viele ungeimpfte Patienten, die längeren Fahrten zu weiter entfernten Kliniken sowie das Desinfizieren frusten ihn ein bisschen. Die motivierte Mannschaft, die sich gegenseitig stützt, lasse jedoch das Positive stets überwiegen, so Ries – auch wenn es dieses Jahr wieder keine gemeinsame Weihnachtsfeier und ebenso kein Weißwurstfrühstück an Heiligabend geben könne.